The Entire Story Starts Where
Anschlüsse und Ausschlüsse translokaler Positionen
An verschiedenen Orten in Köln finden zwischen dem 15. Mai und dem 2. Juli 2023 Ausstellungen, Filmscreenings, Workshops, Lecture-Performances und Gesprächsrunden zum Verhältnis von Anschlüssen und Ausschlüssen globaler Netzwerke statt.
In globalisierten Netzwerken gilt die Fähigkeit, sich Gruppen und Systemen mitsamt ihren Logiken anzuschließen als wesentliche Voraussetzung von Teilhabe. Das kuratorische Projekt The Entire Story Starts Where interessiert sich hingegen für abweichende Praktiken, die sich zwar temporär und strategisch an mediale, ökonomische, politische, wissenschaftliche, soziale und kulturelle Netzwerke anschliessen, gleichzeitig aber auch aus diesen heraustreten, sie unterlaufen und dadurch selbstbestimmte Ausschlüsse produzieren. Das Projekt fragt nach den alternativen, abweichenden Räumen und Netzwerken, die auf diese Weise entstehen, und es richtet dabei einen Blick auf die Reibungen, Konflikte und Brüche, die mit den Verstößen gegen die gängigen Praktiken des Vernetzens einhergehen. Was sind die Folgen für die betroffenen Akteur:innen? Und welche Potenziale für die Gestaltung künftiger Lebenswelten können aufgrund neuer translokaler Verbindungen entstehen?
Die Projekte erforschen, wie die kolonialen Kontinuitäten einer westlich geprägten kapitalistischen Plantagenlogik von einer landwirtschaftlichen Kooperative in Mali unterlaufen werden (Raphaël Grisey & Bouba Touré), wie die marginalisierten Räume muslimischer Gegenwart in postmigrantischen Gesellschaften belebt werden (Asma Aiad), wie die fragilen Utopien südglobaler Allianzen in einem historischen Moment aufflammen, um darauf an ihren inneren und äusseren Widerständen zu zerbrechen (Naeem Mohaiemen) oder wie neue Mobilitäten kolonial konstruierte Stadträume am Beispiel von Dakar/Senegal durchkreuzen (Kaddu Yaraax).
Konzipiert von Mitgliedern des DFG-Graduiertenkollegs anschliessen – ausschliessen. Kulturelle Praktiken jenseits globaler Vernetzung: Aminata Estelle Diouf, Carolin Höfler, Sandra Kurfürst, Simon Meienberg, Nina Möntmann, Agnes Stillger und Simone Pfeifer.
Mit Asma Aiad, Raphaël Grisey, Olivier Marbeouf, Naeem Mohaiemen, Eszter Szakács, Bouba Touré sowie Mamadou Diol und Leity Kane von der Gruppe Kaddu Yaraax.
In Kooperation mit der Akademie der Künste der Welt/ADKDW, Filmhaus Köln, GLASMOOG, Unser Ebertplatz, Kölnischer Kunstverein, Rautenstrauch-Joest-Museum, Temporary Gallery.
Kaddu Yaraax
Gespräch & Workshop
Die Gruppe Kaddu Yaraax aus Dakar agiert an der Schnittstelle zwischen Theater, Stadt und Gesellschaft. Mit ihren Aktionen im urbanen Raum greift sie in politische Debatten ein, formuliert gesellschaftliche Anliegen und eröffnet Möglichkeiten für eine pluralistische, emanzipatorische und postmigrantische Gesellschaft. In der gemeinsamen Erprobung von Performance-Strategien werden Körper und Ordnungen in Bewegung gebracht, Alltags- und Erfahrungsgeschichten produziert, Altes zerlegt und neu zusammengesetzt, so dass die Grenze zwischen Realität und Fiktion zu wanken beginnt. In einem kollektiven Prozess mit dem Publikum konstruieren die Performer:innen theatrale Situationen für die Öffentlichkeit auf Straßen und Plätzen – immer auf der Suche nach der Utopie für morgen.
Zusammen mit Mamadou Diol (künstlerischer Leiter) und Leity Kane von Kaddu Yaraax und im Austausch mit Saliha Shagasi und dem Import Export Kollektiv vom Schauspiel Köln nehmen wir die räumlich-soziale Dimension dieser performativen Interventionspraktiken in den Blick und laden Euch ein, gemeinsam zu spielen, zu entwerfen, zu widersprechen und zu erforschen.
Gespräch: 15. Mai, 19 Uhr mit Mamadou Diol, Leity Kane und Saliha Shagasi
Workshop mit Mouhamadou Diol & Leity Kane von Kàddu Yaraax sowie Saliha Shagasi und dem Import Export Kollektiv vom Schauspiel Köln
Ort: Alte Feuerwache Köln, Melchiorstraße 3, 50670 Köln, Großes Forum (?)
Zeit: 15. Mai – 19. Mai 2023, täglich 10 – 16 Uhr, kostenfrei
Konzipiert von Simon Meienberg mit Mamadou Diol, Leity Kane und Saliha Shagasi
Kolloquium
Im Rahmen des Kolloquiums des Graduiertenkollegs »anschließen – ausschließen« widmet sich die eintägige Veranstaltung am 26. Mai 2023 dem kuratorischen Projekt The Entire Story Starts Where – Anschlüsse und Ausschlüsse translokaler Positionen. An verschiedenen Orten in Köln finden zwischen dem 15. Mai und dem 2. Juli 2023 Ausstellungen, Filmscreenings, Workshops, Lecture-Performances und Gesprächsrunden zum Verhältnis von Anschlüssen und Ausschlüssen globaler Netzwerke statt. Das Projekt wird von Kollegmitgliedern und eingeladenen Künstler:innen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen in Köln entwickelt und umgesetzt.
In der Kolloquiumssitzung am 26. Mai 2023 wird das Programm des Projektes von den Organisator:innen vorgestellt und diskutiert. Dies geschieht im Wechsel mit Beiträgen eingeladener Gäste. Der Fokus der Veranstaltung liegt auf der Tätigkeit des Kuratierens selbst, die als kollektive Praxis der Wissensproduktion aufgefasst wird. Auf diese Weise eröffnet sich eine Perspektive, die es erlaubt, das kuratorische Handeln sowie die eigenen Strukturen, Bedingungen, Regeln und Verfahren des Kuratorischen grundsätzlich in den Blick zu nehmen und kritisch zu reflektieren.
Zeit: 26. Mai 2023, 9 – 17 Uhr
Ort: Universität zu Köln, a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne, Aachener Str. 217, 50931 Köln, 3. OG, Raum 3.A06 (»Skyfall«)
Die Veranstaltung ist öffentlich. Um Anmeldung wird gebeten: Mlier@smail.uni-koeln.de
»My Life Began Several Centuries Ago«
An Ecosystem of Circulating Images
Ausstellung
Schon seit Jahrhunderten wird die Beziehung zwischen Afrika und Europa von einem hegemonialen System der Ausbeutung im Sinne einer westlich geprägten kapitalistischen Plantagenlogik bestimmt. Diese kolonialen Kontinuitäten und Vermächtnisse verfestigen Asymmetrien der Macht, die immer neue Formen von forced migration und displacement hervorbringen. Wie können die vielfältigen dekolonialen Ökologien, die hinter solchen Machtgefällen verborgen bleiben, aufgedeckt und kollektiv fruchtbar gemacht werden?
Der malische Fotograf, Filmemacher und Aktivist Bouba Touré und der Künstler Raphaël Grisey schaffen ein hybrides und lebendiges Ökosystem aus Bildern, das einen Bruch der immer wiederkehrenden Erzählung dokumentiert und mittels Montage multivokal neu visualisiert. Dabei transformieren Prozesse des Dokumentierens, Filmemachens und Archivierens zu Praktiken von Widerstand und Regeneration, von Umwegen und einer agroökologischen Landwirtschaft, um Verflechtungen zwischen den Schlachtfeldern von Verdun, den prekären Wohnheimen afrikanischer Arbeitsmigrant:innen in Paris und dem malischen Dorf Somankidi Coura ans Licht zu bringen. In der autonom organisierten landwirtschaftlichen Kooperative Somankidi Coura, 1977 gegründet von ehemaligen Arbeitsmigrant:innen und Aktivist:innen in Frankreich, folgen auf die »Rückkehr« in das westafrikanische Mali die Wiederaneignung und ein gemeinschaftlicher Utopieentwurf auf Basis von Freundschaft, Solidarität und Fürsorge für das Land. Somankidi Coura ist ein Sinnbild für Selbstermächtigung, oder in den Worten Bouba Tourés »la naissance d’une conscience en Afrique« (»das Erwachen eines afrikanischen Bewusstseins«).
Ort: Akademie der Künste der Welt, ADKDW Studio, Herwarthstr. 3, 50672 Köln
Zeit: 2. Juni – 30. Juni 2023
Eröffnung: 1. Juni 2023, 18 – 21 Uhr
Öffnungszeiten: Fr – So, 14 – 19 Uhr, Führungen auf Anfrage
Konzipiert von Aminata Estelle Diof und Agnes Stillger mit Raphaël Grisey und Olivier Marboeuf
»Xaraasi Xanne – Crossing Voices« von Raphaël Grisey und Bouba Touré, 2022
Xaraasi Xanne – Crossing Voices
Film Screening & Gespräch
Unter Verwendung seltener Film-, Foto- und Tonarchive erzählt Crossing Voices das beispielhafte Abenteuer von Somankidi Coura, einer landwirtschaftlichen Genossenschaft, die 1977 in Mali von westafrikanischen Gastarbeitern gegründet wurde, die in französischen Arbeiterwohnheimen lebten. Die Geschichte dieser unwahrscheinlichen, utopischen Rückkehr in die Heimat folgt einem verschlungenen Pfad, der durch die ökologischen Herausforderungen und Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart führt. Um diese Geschichte zu erzählen, kehrt Bouba Touré, einer der Hauptdarsteller, in das Herz seines persönlichen Archivs zurück. Seine Aufnahmen dokumentieren bäuerliche Konflikte in Frankreich und Mali sowie die persönlichen Geschichten von Wanderarbeitern über viele Jahrzehnte hinweg. Darüber hinaus ist der Film eine Geschichte der Weitergabe, der Verwandtschaft und der kinematografischen Geografien. Es ist die Geschichte von Bouba Touré und dem Filmemacher Raphaël Grisey, der zu Boubas »spirituellem« Sohn wurde, aber auch die Beziehung von Bouba zu militanten Filmemachern wie Sidney Sokhona oder Med Hondo. Im Laufe des Films treten weitere Stimmen in die Klanglandschaft ein, um Bouba Tourés Erzählung zu begleiten; sie bringen die Geschichte einer vergessenen Erinnerung in eine mögliche Zukunft, gesungen von einem elektronischen Griot-Erzähler.
Filmscreening (OV mit engl. Untertiteln) und Gespräch mit Raphaël Grisey und Olivier Marboeuf (deutsch / französisch)
Ort: Filmhaus Köln, Maybachstr. 111, 50670 Köln
Zeit: 2. Juni 2023, 18–21 Uhr (Film 123 min.)
Moderiert von Aminata Estelle Diof und Agnes Stillger
Das Filmscreening ist Teil der Ausstellung »My Life Began Several Centuries Ago« - An Ecosystem of Circulating Images in der Akademie der Künste der Welt (ADKDW).
Muslim*Present in Köln
Intervention & Gespräch
Muslimische Perspektiven in der Kunst thematisieren aktuelle gesellschaftliche Debatten und schaffen Räume, in denen die vielfältigen muslimischen Lebensrealitäten wahrgenommen werden können. Auch die Arbeiten der Künstlerin Asma Aiad sind in diesem Spannungsfeld angesiedelt. Einerseits verhandeln ihre Arbeiten drängende Missstände und Herausforderungen aktueller postmigrantischer pluraler Gesellschaften, wie beispielsweise Rassismus, anti-muslimischen Rassismus, Sexismus, Klassismus oder auch Digitalisierung. Andererseits bieten die künstlerischen Interventionen Ansichten und Einsichten in die Vielfalt und Vielschichtigkeit muslimischer Gegenwart in postmigrantischen Kontexten und zeigen dabei beispielsweise häufig marginalisierte und unsichtbar gemachte Perspektiven auf. Häufig werden muslimische Perspektiven in der künstlerischen Produktion nicht wahrgenommen oder sie werden einseitig auf spirituelle religiöse Ausdrucksformen reduziert. Die Künstlerin Asma Aiad aus Wien zeigt mit ihren Arbeiten vielfältige Perspektiven auf Muslimisch-Sein im postmigrantischen Kontext und spricht zu aktuellen gesellschaftlichen Debatten.
Intervention im öffentlichen Raum
Zeit: 10. Juni – 24. Juni 2023
Ort: Social Media & Plakatwände in der Stadt Köln
Gespräch mit Asma Aiad: So., 11. Juni 2023, 19 – 20.30 Uhr, Ebertplatz, 50668 Köln
Konzipiert von Simone Pfeifer mit Asma Aiad
Langer Tag
An exhibition, a film screening and presentations around surviving history and transnational solidarity by Naeem Mohaiemen
Exhibition
Afsan’s Long Day (2014): Looking at the minuscule membership of Rote Armee Fraktion, Heinrich Böll called it a »war of six against sixty million.« But what of historian Afsan Chowdhury, sitting alone in his Dhaka home? While others bemoaned never understanding dialectic materialism, Afsan had read a lot of Marx, and out-argued his professors. But the men who came one day cared little for all that – history has often testified that the state likes clean shaven men.
and
Der Weisse Engel (2009): In the 1970s there were still survivors. Still alive, still remembering. Three decades earlier, Lotte was the character who sold her diamonds to escape Casablanca. The word »Moor« comes from the script. It was not yet verboten in polite conversation. In life, she fled Germany in 1934, ahead of Reichspogromnacht. In old age, Lotte divorced her husband when he wanted to die in Germany. Better to be alone than to return.
Venue: Temporary Gallery – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Mauritiuswall 35, 50676 Köln
Exhibition: June 14 – June 18, 2023
Opening Hours: Wed. – Sun. 12 – 7 p.m.
Film Screening & Introduction
Two Meetings and a Funeral (2017): »The Third World was not a place, but a project.« (Vijay Prashad, The Darker Nations, 2007). This was to be a utopian alliance where the Global South would reconfigure planetary leadership, ending Euro-American dominance. The Non-Aligned Movement (NAM) attempted to navigate a »third way,« but parallel participation in the Petrodollar-driven »Islamic bloc« by some member countries shredded fragile coalitions behind the scenes. Two Meetings and a Funeral explores a »pivot« moment between the 1973 Non-Aligned Movement (NAM) meeting in Algeria and the 1974 Organization of Islamic Cooperation (OIC) meeting in Pakistan. The film’s premiere at documenta 14 in Kassel was a mid-point for Mohaiemen’s loosely affiliated projects around the Non-Aligned Movement.
Film Screening with an introduction by Naeem Mohaiemen
Venue: Ort: Kölnischer Kunstverein – Die Brücke, Hahnenstrasse 6, 50667 Köln
Date: Thu. June 15, 2023, 4 – 6 p.m.
Presentations
Solidarity Must Be Defended (2023): The anthology Solidarity Must Be Defended (Eszter Szakács + Naeem Mohaiemen, editors) brings together projects on gestures and alignments within the visual arts around transnational solidarity during the Cold War. In dialogue with, among others, the quietist tendencies of non-alignment and the radical vector of liberation movements, the book looks at both grand initiatives and tragic misfires from an entangled, decolonizing world. The point of departure for this anthology is a special issue of Mezosfera magazine (»Refractions of Socialist Solidarity«) edited in Budapest by Szakács in dialogue with Mohaiemen’s film Two Meetings and a Funeral (2017).
Presentations by Naeem Mohaiemen and Eszter Szakács
Venue: Temporary Gallery – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Mauritiuswall 35, 50676 Köln
Date: Thu. June 15, 2023, 11 a.m. – 6 p.m.
Conceptualized by Nina Möntmann with Naeem Mohaimen
Colliding Circulations
Ausstellung & Einführung
Die senegalesische Hauptstadt Dakar ist eine Stadt der Kontraste. In einer der dichtesten und am schnellsten wachsenden Städte Westafrikas treffen asymmetrische Mobilitätssysteme und -verständnisse aufeinander. Hier wirkt sich das koloniale Erbe von urbaner Segregation und infrastruktureller Vernachlässigung auf die tagtägliche Zirkulation der dakarois, der Einwohner:innen von Dakar, aus. Gleichzeitig markiert der Train Express Regional (TER) den Beginn einer neuen Mobilitätsära. Die Zuglinie verbindet die Stadt mit einem globalen Verkehrsnetz und wird von vielen als zukunftsweisendes Projekt der Modernisierung gefeiert. Andere Stimmen kritisieren die Verteuerung der Mobilität und soziale Ausgrenzung durch das importierte Verkehrssystem, das mit lokalen Formen und Funktionen des Mobilseins kollidiert.
Die kollaborative Ausstellung »Colliding Circulations« untersucht solche ungleichen Mobilitäten in Dakar und versammelt vielfältige Stimmen einer gemeinsamen künstlerischen Forschung. Mittels performativ verfasster Aufzeichnungen und szenischer Interventionen erkunden senegalesische Künstler:innen, welche Auswirkungen koloniale Kontinuitäten auf städtische Räume und räumliches Zirkulieren haben, und welche Vermittlungs- und Verdrängungsprozesse sie anstoßen.
So spüren Mamadou Diol und Leity Kane mit ihrem Forumtheater Kaddu Yaraax den räumlichen Veränderungen durch den Bau der TER-Linie nach, der die Quartiere Hann-Maristes und Hann-Pêcheur einerseits voneinander trennt und sie mit der Verbindung zum internationalen Flughafen zugleich an ein globales Mobilitätssystem anschließt. Sie setzen ihr théâtre de l'opprimé (»Theater der Unterdrückten«) als eine emanzipatorische und interaktive Praxis für den kritischen Dialog mit bedrängten Stadtgemeinschaften und Nachbarschaften ein. Ihre performativen Spiele auf Plätzen und Straßen sind darauf ausgerichtet, kollektive Erfahrungen von veränderten Bewegungs- und Kommunikationsformen aufzurufen, die durch neue Infrastrukturmaßnahmen ausgelöst werden.
Ihre theatralen Formen von Widerstand und Resilienz treten in Austausch mit den Arbeiten der senegalesischen Architektinnen Carole Diop und Nzinga Mboup vom Kollektiv Dakarmorphose. In Zeichnungen untersuchen sie historische Schichten, urbane Rhythmen und räumliche Dissonanzen der Stadt zwischen globalen Verbindungen und lokalen Ausschlüssen. Gemeinsam entwickeln sie analytische und choreografische Werkzeuge zur Beschreibung der Produktion von Raum unter den Bedingungen neuer Abhängigkeiten durch großmaßstäbliche Infrastruktursysteme.
Ort: GLASMOOG – Raum für Kunst & Diskurs
Kunsthochschule für Medien Köln, Filzengraben 2, 50676 Köln
Zeit: 15. Juni – 1. Juli 2023
Eröffnung & Einführung: 15. Juni 2023, 19 Uhr
Öffnungszeiten: Do / Fr, 16 – 19 Uhr, Sa, 14 – 18 Uhr, Führungen auf Anfrage
Konzipiert von Simon Meienberg mit Mamadou Diol und Leity Kane von der Gruppe Kaddu Yaraax und unterstützt von Carolin Höfler und Julian Hoffmann
Diasporic Experiment
Lecture Performance & Vortrag
Die südafrikanische Sängerin, Schauspielerin und Performance-Künstlerin Masello Motana geht in ihren Performances und Klangdokumentationen auf einen Streifzug durch die südafrikanische Geschichte, von der Gründung des African National Congress 1912 bis zur Apartheitspolitik und Widerstandskämpfen um Landrechte, die bis heute andauern. Sie spielt mit ihrer Band Songs, die nicht nur im kollektiven Gedächtnis der Townships zentral sind, sondern weltweit eine wichtige Rolle für Black Empowerment spielen. Für ihre öffentliche Lecture-Performance im Stadtraum Kölns wird sie eine Performance in Kooperation mit der afro-diasporischen Community Kölns und geflüchteten Musiker:innen entwickeln und sich mit der lokalen afro-deutschen Geschichte beschäftigen.
Ab Mai 2023 lädt das Wissenschaftsforum zu Köln und Essen Masello Motana zu einem Arbeitsaufenthalt als »Artist in Residence« ein.
Öffentliche Lecture-Performance von Masello Montana
Zeit: tbd
Ort: tbd, Köln
Vortrag von Prof. Dr. Eckehard Pisterick, Musikethnologie, Universität Klagenfurt
Zeit: tbd
Ort: tbd, Köln