Künstler

Raphaël Grisey

Raphaël Grisey, geboren 1979, lebt in Berlin. Grisey setzt sich in seinen filmischen, redaktionellen und fotografischen Arbeiten mit Erinnerungspolitik, Architektur, Migration und Landwirtschaft auseinander (u.a. die Filme Prvi Deo, Red Star 2006 mit F. Lazar; Cooperative, 2008; The Exchange of Perspectives; Minhocão, 2011; Amor e Progresso, 2014; Remanescentes 2015).

Bouba Touré

Bouba Touré, 1948-2022, lebte in Paris und Somankidi Coura, Mali. In Frankreich lebte er ab 1965 im Foyer Pinel und arbeitete bis 1969 in der Metallfabrik Chausson. Er studierte an der Universität Vincennes und war Filmvorführer im Cinema 14 Juillet und im L’entrepôt, Paris. Seit den 1970er Jahren ist er Fotograf und dokumentiert das Leben und die Konflikte von Wanderarbeiter:innen und Bauern in Frankreich und Mali. Touré war 1977 Mitbegründer der Kooperative von Somankidi Coura. Im Jahr 2015 veröffentlichte er das Buch Notre case est à Saint Denis, Xérographes Publishers. Seit den 1980er Jahren stellt Touré seine Werke aus und hält Vorträge in Vereinen, Foyers und in letzter Zeit auch in Kunstinstitutionen. Sein fotografisches Werk wurde unter anderem bei den Bamako Encounters 2019 und bei der Hamburger Fotografie-Triennale 2022 präsentiert.

Seit 2006 arbeiten Touré und Grisey an gemeinsamen Projekten, seit 2015 unter dem Titel Sowing Somankidi Coura.A Gernative Archive. Daraus entstanden verschiedene Workshops, Film- und Theaterproduktionen z.B. mit der Theatergruppe Kaddu Yaraax in den Jahren 2017 und 2019, sowie Publikationen und Texte, wie Sowing Somankidi Coura. A Generative Archive (2017, Archive Books). Ihre Arbeiten wurden u.a. beim Kaddu Yaraax Theatre Forum Festival (SN) gezeigt, Kunsthall Trondheim (NO), Archive Kabinett, Savvy Contemporary, HKW, Neuer Berliner Kunstverein (DE), Den Fries (DK), 9th Contour Biennale (BE), Parco Arte Vivente (IT), Un Lieu pour Respirer, Centre Pompidou (FR), Dhaka Art Summit (BD), Open Justice (CA) und in der Konsthall Göteborg (SE) gezeigt. Ihr langer Spielfilm Xarassi Xanne - Crossing Voices wurde 2022 unter anderem beim Festival du Réel und beim Toronto Hotdocs Festival ausgezeichnet.

Olivier Marboeuf

Olivier Marboeuf ist Schriftsteller, Geschichtenerzähler und Kurator. Er ist Gründer des unabhängigen Kunstzentrums Espace Khiasma (www.khiasma.net), das er von 2004 bis 2018 in Les Lilas im Pariser Umland leitete. Dort entwickelte er ein Programm, das sich mittels Ausstellungen, Filmvorführungen, Diskussionen, Perfomances und kollaborativen Projekten an die Angehörigen von Minderheiten richtete. In seiner Arbeit beschäftigt sich Marboeuf mit den verschiedenen Modalitäten der Wissensvermittlung und erschafft mithilfe von Konversationen und spekulativen Praktiken der Narration lang- oder kurzlebige kulturelle Strukturen. Derzeit ist er zudem als Filmproduzent für Spectre productions tätig (www.spectre-productions.com). Seine neuesten Texte veröffentlicht er in seinem Blog Toujours Debout (www.olivier-marboeuf.com). Marboeuf ist Member der Akademie der Künste der Welt (ADKDW).

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